Der Ortsvorstand der Grünen hat heute beschlossen sich gegen den von der AVL ausgesprochenen Standort in Hemmingen zu wenden.
Die Hemminger Grünen zweifeln bereits die Notwendigkeit einer solchen Deponie angesichts der kürzlich gewachsenen gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten, im besonderen im Immobilienmarkt, an. Es sollte in keinem Fall eine Deponie entstehen, bei der dann ein Druck entsteht, diese auch durch “Zukauf” fremden Materials zu befüllen. Die AVL hat bereits bislang die Entsorgungsverantwortung für sechs Landkreise übernommen. Sobald die bisherige Deponie Froschgraben befüllt ist, muss dies beendet werden. Der Landkreis Ludwigsburg, insbesondere die Bevölkerung im Strohgäu, hat ihren Teil geleistet. Es reicht.
Der Standort als solcher ist darüber hinaus vollkommen ungeeignet. Neben den offensichtlichen verkehrstechnischen Problemen, von denen allein schon der Umstand bis zu 140 Schwerlaster täglich an einer Grundschule vorbeizuführen die Planung als verfehlt darstellen läßt, steht insbesondere der Umstand dagegen, dass hier exzellenter Ackerboden verloren gehen würde. Eine ortsnahe Versorgung der Bevölkerung ist nicht erst seit der Ukrainekrise, sondern auch aus ökologischen Gründen sinnvoll und erstrebenswert. Darüber hinaus werden die Böden bereits teilweise von Energielandwirten für die Fernwärmeversorgung in Hemmingen eingesetzt. Das Angebot des Landkreises entsprechendes entstehen zu lassen, beweist wie wenig man sich mit den lokalen Gegebenheiten befasst hatte.
Auch scheinen der Naturschutz bislang überhaupt nicht in die Überlegungen aufgenommen worden sein.
Die Grünen teilen darüber hinaus die Sorgen in der Bevölkerung wonach Schadstoffe durch die in dem geplanten Gebiet vorherrschenden Westwinde nach Hemmingen getragen werden, und sehen den Standort insbesondere als Quellort des Gaichelgrabens kritisch, der Schadstoffe nicht nur nach Hemmingen sondern in weitere Gewässer eintragen lassen wird.