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Mehr Klimaschutz 2023? Ja!


Leider sind wir im Jahr 2021 mit unseren Anträgen zur Schaffung einer Teilzeitstelle im Klimamanagement gescheitert. Ebenso fand unser Antrag zum Einstieg in die Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden keine Mehrheit, obwohl die Haushaltstrukturkommission den Themenschwerpunkt„Investitionen in zukünftige Einsparungen“ hatte. Mitte 2022 wurde mit großer Mehrheit zumindest die Ausarbeitung eines Klimaschutzkonzeptes durch die Ludwigsburger Energieagentur (LEA) beschlossen. Leider liegt die Förderzusage aufgrund der vielen Antragsteller noch nicht vor. Nach Bewilligung wird die Erarbeitung des Konzeptes wieder einigeMonate in Anspruch nehmen.
Die deutlich spürbaren Veränderungen des Klimas und auch die Energiekrise mit ihren explodierenden Preisen machen uns klar, dass wir als Gemeinde eigentlich keine Zeit mehr verlieren dürfen und in konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz investieren müssen. So wurde z.B. auch bei der Kostenkalkulation des Wasserwerks erläutert, dass eine Kostensteigerung beim Strom von 49.000 Euro in 2023 auf 75.000 Euro in 2024 erwartet wird. Die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage ist bei den aktuellen Energiepreisen also außer Frage. Bei entsprechendem Eigenverbrauch hat sich die Investition bereits nach wenigen Jahren amortisiert undsorgt für zusätzliche Einnahmen.
Nachdem auch im Haushalt 2023 keine Gelder für den Ausbau der Photovoltaik eingeplant waren, haben wir, die Grünen, einen entsprechenden Antrag gestellt. Darin beantragten wir die Installation von zwei PV-Anlagen mit einer Leistung von jeweils 30 kWp auf zwei kommunalen Gebäuden (Bauhof und Kita Wirbelwind). Der Kostenrahmen wurde von unsauf insgesamt 90.000 Euro geschätzt. Eine prinzipielle Zustimmung dazu war bei allen Fraktionen des Gemeinderates erkennbar. Nach ausgiebiger Diskussion um die Auswahl der richtigen Gebäude und eventueller Speicherergänzung wurde unser Antrag dahingehend einstimmig angenommen, dass für die Installation von Photovoltaik auf gemeindeeigenen Gebäuden 100.000 Euro im Haushalt eingestellt und in 2023abgerufen werden. Die Gegenfinanzierung wurde auf unseren Vorschlag durch Kürzung des Betrags für nicht konkretisierte Grundstücksaufkäufe vorgenommen.
Zur Ergänzung: Eine 30 kWp Anlage produziert 30.000 bis 36.000 kWh/a und spart ca. 20 t CO2 pro Jahr ein. Bislang deckt die Gemeinde den Strombedarf ihrer Gebäude über die Bündelausschreibung des Städte– und Gemeindetages (Vertragsende 31.12.2025); dabei hat sie keine Ökostromlose erworben. Dies bedeutet, bislang stammt der Strom ausschließlich aus einem Mix aus fossilen Energieträgern undAtomstrom.
Des Weiteren freuen wir uns, dass auch unser zweiter Antrag, der Initiative „Lebenswerte Städte“ beizutreten, Zustimmung gefunden hat. Die Initiative setzt sich dafür ein, dass Kommunen beim Thema stadtverträgliche Geschwindigkeiten das Heft selbst in die Hand nehmen dürfen. Nichtnur wir, auch andere Gemeinderäte, bemängeln den bestehenden Geschwindigkeits- Flickenteppich im Ortskern. Es wurde festgestellt, ein einheitliches und reduziertes Tempo im Ortskern verringert den Schilderwald, erhöht die Übersichtlichkeit und sorgt für mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. Der Beitritt zur Initiative ist kostenfrei und soll
auf Bundesebene entsprechenden Druck ausüben, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu ändern.


Fraktion BÜ90/ Die Grünen Dr. Monika Leder, Brigitte Heck,Monika Birkhold

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