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Breitbandversorgung und Digitalisierung in Schwieberdingen 

Viele Gründe sprechen für ein leistungsfähiges, schnelles Internet. Das sind die Belange der Industrie, der Gewerbetreibenden, Hotels und des Handels. Die Menschen in manchen Teilen Schwieberdingens warten lange, um schnell im Netz unterwegs sein zu können. So wird zum Beispiel Ware im Supermarkt abfotografiert und zuhause nachgefragt, ob das auch die richtige sei… Hier ist Geschwindigkeit gefragt, um die Einkäufe zu tätigen.

Mann und Frau wollen stets mobil erreichbar sein. Für viele ein beruflich bedingtes „Muss“. Doch auch auf das Freizeitverhalten bleibt der Drang zur Präsenz nicht ohne Folgen. In und um unseren Ort sind Menschen mit Rädern, Sätteln, mit Kinderwagen unterwegs. Dabei zu telefonieren ist alltäglich geworden. Es wäre doch ausreichend, einen Notruf absetzen zu können. Frau, Mann und Kinder könnten so die Umgebung, Mitmenschen oder Tiere intensiv wahrnehmen.

 In öffentlichen Verkehrsmitteln wie der Strohgäubahn wird „gestreamt“ um Musik zu hören, während nebenher Hausaufgaben gemacht werden. Am Korntaler Bahnhof bestellte jemand ein ein Medikament gegen Aufmerksamkeitsstörungen (ADHS). Bemerkt hier EineR diesen Irrsinn?

Musste ich früher bei Fahrten mit der Strohgäubahn und am Bahnsteig das Private vor der Öffentlichkeit schützen, so hat sich dies heute umgekehrt. Heute bekomme ich so viel Privates unfreiwillig serviert….

Die Nutzung moderner Medien hat Vor- und Nachteile. Schön finde ich, wenn Ältere (z.B. KleeblattbewohnerInen) sich PC-Kenntnisse aneignen oder von ihren jüngeren Familienmitgliedern das Smartphone erklärt bekommen.

Unsäglich finde ich es, wenn Eltern mit dem Telefon am Ohr den Kinderwagen über die Straße schieben (und das auch mal neben dem Zebrastreifen).

Das Abwägen des Alltagsgeschehens um mich herum ist der Grund für meine Stimmenthaltung im Gemeinderat am 24.10.18, als es um die Digitalisierung der Stuttgarter Straße zwischen der Haltestelle „Glemstal“ und der Gerberstraße ging. Die Gemeinde bekommt für geringen Einsatz eigenen Geldes ein leistungsfähiges WLAN. Doch auch Fördermittel müssen erwirtschaftet sein; in diesem Fall von den EU-Mitgliedsstaaten.

Bald wird bis 22 Uhr um den Vaux-le-Penil-Platz noch eifriger telefoniert und gesurft werden – hoffen wir, dass dabei KeineR unter die Räder kommt.

Monika Birkhold, Gemeinderätin

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